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FAQ

  • Was ist, wenn meine Jodtabletten verfärbt sind?

    Gelbe oder gelbbraune Flecken auf Jodtabletten sind möglicherweise eine Folge der langsamen Oxidation von Kaliumiodid zu Jod. Dies hat keine Auswirkung auf die Wirkung der Jodtabletten.

    Wenn Sie Ihre Jodtabletten in der Originalverpackung und an einem geeigneten Ort (bei Raumtemperatur und vor Feuchtigkeit und Licht geschützt) aufbewahren, bleiben sie sehr lange haltbar. Genau wie Kochsalz verdirbt das Jod der Tabletten fast gar nicht. Die Wirkstoffmenge ist mehr als ausreichend, um die gewünschte Wirkung über viele Jahre zu erzielen.

    Bitte beachten Sie: Nehmen Sie Jodtabletten nur auf Empfehlung der Behörden aus der Verpackung.

  • Wann soll man die Jodtabletten einnehmen? Wer wird darüber informieren, wann man sie bei einem nuklearen Unfall einnehmen soll?

    Die Einnahme von Jodtabletten ist nur bei einem nuklearen Unfall sinnvoll. Bewahren Sie die Tabletten daher sorgfältig auf. Nehmen Sie die Tabletten niemals aus eigener Initiative, sondern warten Sie, bis die Behörden dazu raten.

    Wenn es zu einem nuklearen Unfall kommt, gehen Sie zuerst in ein Gebäude oder bleiben Sie drinnen und schließen Sie Fenster und Türen.

    Die Behörden werden Sie über die Medien und/oder BE-Alert informieren, ob Jodtabletten eingenommen werden sollen oder nicht. Diese Empfehlung kann auf ein bestimmtes Gebiet oder eine bestimmte Bevölkerungsgruppe, wie Schwangere und Kleinkinder, beschränkt sein.

  • Gibt es bei Kindern oder Personen unter 40 Jahren ebenfalls Nebenwirkungen?

    Das ist möglich. Aber diese Nebenwirkungen sind nur vorübergehend und sehr harmlos (Erbrechen, schlechter Geschmack usw.).

    In Ausnahmefällen kann die Einnahme von Jod zu Überempfindlichkeitsreaktionen führen: Rötung der Haut, Flüssigkeitsansammlungen, Halsschmerzen, tränende Augen, Erkältungssymptome, Schwellung der Speicheldrüsen und Fieber. Die Symptome verschwinden normalerweise ohne Behandlung, wenn die Einnahme von Jodtabletten beendet wird. Bei Zweifeln können Sie Ihren Arzt um Rat fragen.

    Das geringe Risiko von Überempfindlichkeitsreaktionen ist kein Argument dafür, die Jodtabletten nicht einzunehmen.

  • Welche Wechselwirkungen hat Jod mit Alkohol, Tabak usw.?

    Jod ist eine Substanz, die den Magen leicht reizt. Tabak und Alkohol haben die gleiche Wirkung. Wir raten daher von der Einnahme von Jod mit alkoholischen Getränken ab.

  • Was tun, wenn Ihre Kultur oder Religion Ihnen die Einnahme von Jodtabletten verbietet?

    Personen, die die Einnahme von Jodtabletten aus religiösen (oder anderen) Gründen ablehnen, können nicht dazu gezwungen werden. 
    Sie setzen sich auf eigene Gefahr den möglichen nachteiligen Folgen aus.
     

  • Ist man vollständig geschützt, wenn man Jodtabletten einnimmt?

    Jodtabletten bieten nur Schutz vor radioaktivem Jod. Um sich vor den anderen radioaktiven Stoffen und vor Strahlung zu schützen, müssen Sie sich in geschlossene Räumen begeben, dort bleiben und Fenster und Türen geschlossen halten.

    Jodtabletten bieten nahezu einen 100%igen Schutz der Schilddrüse, wenn sie im richtigen Moment eingenommen werden. Befolgen Sie hierfür die Empfehlungen der Behörden. 

    Wenn man Jodtabletten eingenommen hat, bedeutet das nicht, dass man nach draußen in die radioaktive Wolke gehen kann. Der Aufenthalt in geschlossenen Räumen bleibt der beste Schutz.
     

  • Sie müssen sich in geschlossenen Räumen aufhalten, haben aber keine Jodtabletten. Was nun?

    In den meisten Unfallszenarien vergehen mehrere Stunden zwischen den ersten Anzeichen eines Problems in einem Kernkraftwerk und der ersten Freisetzung radioaktiver Stoffe. 

    Die Behörden werden diese Zeit nutzen, um die Bevölkerung zu benachrichtigen, die verfügbaren Jodvorräte, falls erforderlich, zu verteilen und gegebenenfalls die betroffene Bevölkerung aufzufordern, Tabletten in der Apotheke zu besorgen.

    Wenn Sie keine Jodtabletten haben und die Behörden den Aufenthalt in geschlossenen Räumen empfehlen, sollten Sie drinnen bleiben. Der Aufenthalt in geschlossenen Räumen bietet den schnellsten und wirksamsten Schutz im Fall eines nuklearen Zwischenfalls.

    Beachten Sie daher sorgfältig die Empfehlungen für die Bevölkerung.

    Vorsichtshalber empfehlen wir den Einwohnern der Zone im Umkreis von 20 km um eine Kernkraftanlage (oder im Umkreis von 10 km um das IRE), Jodtabletten in der Apotheke zu besorgen. Auch für Kinder unter 18 Jahren, schwangere und stillende Frauen wird empfohlen, diese Vorsichtsmaßnahme zu ergreifen. Bei Vorzeigen Ihrer eID erhalten Sie die erforderliche Menge an Jodtabletten.
     

  • Wenn sich ein Kunde bei einem nuklearen oder radiologischen Unfall in einem Supermarkt, einem Laden oder einer Tankstelle usw. befindet, kann er dort Jodtabletten finden?

    Allen Handelsgeschäften und/oder Unternehmen in einer Noteinsatzplanungszone wird empfohlen, eine ausreichende Menge an Jodtabletten in der Apotheke zu besorgen. So können sie ihrem Personal und den Personen, die bei einem nuklearen Unfall anwesend sind, weiterhelfen.

    Zudem gibt es zentralisierte und dezentralisierte Jodvorräte (bei den Einheiten des Zivilschutzes), die problemlos verteilt werden können.
     

  • Wer sollte besser keine Jodtabletten einnehmen?

    Wie die meisten Arzneimittel sind auch Jodtabletten für eine kleine Minderheit nicht geeignet. Hierbei handelt es sich um Personen, die allergisch auf Jod reagieren, an einer seltenen Hautkrankheit leiden oder bereits Probleme mit der Schilddrüse haben bzw. hatten. 

    Der Beipackzettel enthält eine ausführliche Übersicht über alle Fälle, in denen der Gebrauch von Jodtabletten am besten vermieden wird. 

    Wenn eine dieser Ausnahmen auf Sie zutrifft oder wenn Sie zweifeln, nehmen Sie Kontakt mit Ihrem Hausarzt oder Facharzt auf. Er berät Sie und bespricht mit Ihnen, ob Sie Jodtabletten einnehmen dürfen.
     

  • Wie wirken Jodtabletten? Wozu dienen sie?

    Bei einem nuklearen Unfall kann radioaktives Jod freigesetzt werden. Es gelangt über die Atemluft oder die Nahrung ins Blut. 

    Die Schilddrüse (im Hals) speichert das radioaktive Jod. Durch Bestrahlung steigt das Risiko einer Krebserkrankung und anderer Erkrankungen der Schilddrüse.

    Die Schilddrüse unterscheidet nicht zwischen radioaktivem Jod und gewöhnlichem Jod. Durch die rechtzeitige Sättigung der Schilddrüse mit gewöhnlichem Jod verhindern Sie, dass sie radioaktives Jod speichert.

    Jodtabletten enthalten nur gewöhnliches, harmloses Jod. Sie geben Ihrer Schilddrüse sozusagen eine Überdosis Jod, so dass die Aufnahme von gefährlichem radioaktivem Jod ausgeschlossen ist.
     

  • Wie viel Zeit hat man, um Jodtabletten einzunehmen (oder andere Schutzmaßnahmen zu ergreifen)?

    Jodtabletten wirken nur dann, wenn sie zum rechten Zeitpunkt eingenommen werden. Sie sollten am besten kurz vor oder so bald wie möglich nach der Freisetzung von radioaktivem Jod eingenommen werden. Warten Sie hierfür auf eine Empfehlung der Behörden, die immer den besten Zeitpunkt für eine maximale Wirksamkeit der Tabletten abwarten. Es ist wichtig, dass Sie diese Empfehlung so genau wie möglich befolgen. 

    Diese Empfehlung kann auf eine bestimmte Zone oder einen Teil der Bevölkerung, z.B. Schwangere und Kleinkinder, beschränkt sein.

    Nehmen Sie Ihre Jodtabletten nur ein, wenn die belgischen Behörden dies ausdrücklich empfehlen, selbst im Fall einer nuklearen Notstandssituation in einem unserer Nachbarländer mit Folgen für das belgische Staatsgebiet. 

  • Warum ist die Einnahme von Jodtabletten für Personen über 40 Jahre weniger geeignet?

    Die Einnahme von Tabletten, die Ihre Schilddrüse mit stabilem, ungefährlichem Jod sättigen, ist in dieser Altersklasse aus zwei Gründen oft weniger geeignet:

    • Das Risiko von Schilddrüsenkrebs durch die Aufnahme von radioaktivem Jod sinkt mit steigendem Alter.
    • Bei Personen über 40 Jahre arbeitet die Schilddrüse häufig nicht mehr richtig, vor allem in jodarmen Gegenden wie Belgien. Dies erhöht das Risiko unerwünschter Nebenwirkungen bei der Einnahme von Jodtabletten.

    Bei starken Schilddrüsenstörungen, die eher bei älteren Personen vorkommen, können die Nachteile der Einnahme von Jodtabletten (unerwünschte Nebenwirkungen) die Vorteile (Vermeidung von Schilddrüsenkrebs) überwiegen. 

    Informieren Sie sich vorbeugend bei Ihrem Hausarzt oder Facharzt über Vor- und Nachteile einer Einnahme.

    Die Altersangabe von 40 Jahren stimmt mit dem heutigen Kenntnisstand und den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) überein. Dabei ist auch die Maßnahme zum Aufenthalt in geschlossenen Räumen, die höchstwahrscheinlich gleichzeitigergriffen wird, berücksichtigt. Sie ist ein wirksamer Schutz, ungeachtet des Alters. 

     

  • Wie werden Jodtabletten eingenommen?

    Schlucken Sie die Tabletten nie einfach herunter. Lösen Sie sie in einem großen Glas lauwarmem Wasser auf. 

    Den unangenehmen Geschmack können Sie mit Milch oder Fruchtsaft überdecken. 

    Die Tabletten lösen sich nicht leicht auf. Brechen Sie sie in Stückchen, die Sie zwischen zwei Suppenlöffeln zerdrücken, und verrühren Sie sie im Glas.

    Vergessen Sie nicht, die Dosis für jede Person in der Familie auf dem Beipackzettel zu überprüfen.
     

  • Bei einem nuklearen Unfall muss man sich sofort nach drinnen begeben und Fenster und Türen schließen, damit keine radioaktiven Partikel eindringen können. Warum sollte man dann noch Jodtabletten einnehmen?

    Durch das Schließen von Fenstern und Türen verhindern Sie im Rahmen des Möglichen, dass radioaktive Partikel in die Wohnung eindringen. 

    Trotz dieser Maßnahme wird eine begrenzte Menge Partikel in die Wohnung gelangen, z.B. durch Lüftungssysteme, Spalte usw.

    Deshalb empfehlen wir, auch wenn Sie sich in geschlossenen Räumen aufhalten, Jodtabletten einzunehmen, um die Schilddrüse vor radioaktivem Jod zu schützen. 

    Bitte beachten Sie: Nehmen Sie die Jodtabletten nur ein, wenn die Behörden dies empfehlen.
     

  • Darf man die Jodtabletten bei einem nuklearen Unfall in einem unserer Nachbarländer einnehmen?

    Nehmen Sie die Jodtabletten nur ein, wenn die belgischen Behörden dies ausdrücklich empfehlen, selbst im Fall einer nuklearen Notstandssituation in einem unserer Nachbarländer mit Folgen für das belgische Staatsgebiet.

    In solch einem Fall werden die Behörden die Situation genau beobachten und gegebenenfalls geeignete Empfehlungen geben (insbesondere in Bezug auf eine eventuelle Einnahme von Jodtabletten).
     

  • Wenn Sie zum Zeitpunkt eines nuklearen Unfalls einem Fußballspiel beiwohnen oder im Kino sind, wer gibt Ihnen dann Jodtabletten?

    Wir bitten alle gemeinschaftlichen Einrichtungen im Umkreis von 20 km um die kerntechnischen Anlagen (10 km um das IRE), Jodtabletten für Besucher und Personal zur Verfügung zu halten. 

    Eine "gemeinschaftliche Einrichtung" ist jeder Ort, an dem mehrere Personen lange Zeit anwesend sein können, ohne Haushalts- oder Familienmitglieder zu sein.

    Bei einem nuklearen Unfall wird der Verantwortliche der gemeinschaftlichen Einrichtung bei Bedarf für die Verteilung der Jodtabletten an alle Anwesenden sorgen. 

    Darüber hinaus lagert ein Vorrat an Jodtabletten in jeder Einsatzeinheit des Zivilschutzes. Auch diese Einheiten können die Tabletten bei einem nuklearen Unfall verteilen.

    Die Tabletten dürfen nur auf ausdrückliche Empfehlung der Behörden eingenommen werden.
     

  • Welche Wechselwirkungen kann Jod mit anderen Medikamenten haben? Sie nehmen ein bestimmtes Medikament (gegen eine Schilddrüsenerkrankung, eine Krankheit oder aus anderen medizinischen Gründen, z.B. Verhütungsmittel). Dürfen Sie dann Jodtabletten einnehme

    Jodtabletten haben sehr wenige Wechselwirkungen (die die Gesundheit beeinträchtigen) mit anderen Arzneimitteln. 

    Eine Liste der Gegenanzeigen für die Einnahme von Jod finden Sie auf dem Beipackzettel der Packung Jodtabletten.

    Die Einnahme von Jodtabletten wirkt sich grundsätzlich nicht auf Verhütungsmittel wie die Pille oder andere Verhütungsmittel aus.

    Zögern Sie nicht, Ihren Arzt oder Apotheker bezüglich Ihrer Medikamente um Rat zu fragen.

  • Sie leiden an einer bestimmten Krankheit (Schilddrüsenerkrankung oder einer anderen Erkrankung). Dürfen Sie dann Jodtabletten einnehmen?

    Eine Liste der Gegenanzeigen für die Einnahme von Jod finden Sie auf dem Beipackzettel der Packung Jodtabletten.

    Wenn Sie irgendwelche Zweifel haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber. Das ist die sicherste Lösung.
     

  • Sollte man aufgrund der Einnahme von Jod bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Muscheln, Krustentiere, Fisch, Alkohol, Gewürze usw.) meiden?

    Lesen Sie sorgfältig den Beipackzettel, den Sie in der Packung Ihrer Tabletten finden; darauf stehen alle nötigen Informationen.

    Nehmen Sie Jodtabletten nie aus eigener Initiative ein. Befolgen Sie sorgfältig die Anweisungen der Behörden. 

    Es ist immer gut, jodreiche Lebensmittel (Fisch, Krustentiere, Jodsalz usw.) zu essen, da unsere Nahrung im Allgemeinen jodarm ist.
     

  • Was ist zu tun, wenn man nach der Einnahme von Jodtabletten erkrankt (Erbrechen, Hautausschlag usw.)? Oder wenn ein Kind mehrere Tabletten eingenommen hat?

    Jodtabletten sind kaum giftig. Die Einnahme mehrerer Tabletten - selbst durch ein Kind - ist nicht sehr gefährlich.

    Die Nebenwirkungen sind in der Regel nicht gravierend: Sie müssen nichts tun, nur warten, bis es vorbei ist, und auf keinen Fall erneut Jod einnehmen! Wenn das Problem andauert oder sich der Zustand der Person verschlechtert, wenden Sie sich an Ihren Arzt. 

    Wenn ein Kind mehrere Tabletten eingenommen hat, verfahren Sie wie bei jedem anderen Medikament: Fragen Sie Ihren Arzt, Ihren Apotheker oder rufen Sie die Giftnotrufzentrale (070 245245) an.

  • Wenn man am Meer Jod einatmet, ist es dann noch notwendig, Jodtabletten einzunehmen?

    Die Einnahme von Jodtabletten bei einem nuklearen Unfall bleibt weiterhin notwendig.

    Jod, das man am Meer einatmet, oder Jod, das in einigen Lebensmitteln wie Fisch oder Weichtieren enthalten ist, bietet bereits einen gewissen Schutz. Die Schutzwirkung ist jedoch unzureichend bei einem nuklearen Unfall.
     

  • Darf Ihr Baby Jodtabletten einnehmen? Wie sollten Sie es ihm verabreichen? Was sollten Sie tun, wenn Ihr Baby sich weigert, Jod zu trinken? Dürfen Sie noch stillen, nachdem Ihr Baby Jod eingenommen hat?

    Ja, Babys müssen vor radioaktivem Jod geschützt werden. Je jünger man ist, desto wichtiger ist es, sich durch die Einnahme von Jodtabletten zu schützen.

    Die empfohlene Dosis und weitere Informationen finden Sie auf dem ausführlichen Beipackzettel in der Packung Jodtabletten.

    Wenn Ihr Baby sich weigert, Milch oder Fruchtsaft aus der Flasche zu trinken, in der Sie eine viertel Jodtablette (für Babys von höchstens einem Monat) oder eine halbe Jodtablette (für Babys ab einem Monat) aufgelöst haben, versuchen Sie es später erneut. Falls das Baby sich weiterhin weigert, was unwahrscheinlich ist, keine Panik, denn:

    • die Tatsache, dass Sie drinnen bleiben, verhindert den Großteil des Risikos,
    • wenn Sie stillen, findet sich das Jod, das Sie selbst einnehmen, teilweise in Ihrer Milch wieder, was einen gewissen Schutz bietet, der sogar ausreichend sein kann.

    Normalerweise gibt es keinen Grund, das Stillen zu unterbrechen. Um sicherzustellen, dass Kinder unter einem Monat keine zu hohe Dosis Jod zu sich nehmen, wird manchmal empfohlen, besonders vorsichtig zu sein und während 24 Stunden eine Milchpumpe zu benutzen, diese Milch wegzuschütten und in diesem Zeitraum Säuglingsmilch zu geben. Nach 24 Stunden können Sie wieder stillen.

  • Wie wird die korrekte Dosis bestimmt und wie lange dauert eine Jodkur?

    Auf der Packung und dem Beipackzettel befinden sich mehrere Zeichnungen, die pro Altersgruppe angeben, wie viel Jod man einnehmen sollte.

    Anhand dieser Zeichnungen können Sie für jedes Familienmitglied die korrekte Dosis bestimmen. Für Erwachsene, Kinder, Babys, schwangere und stillende Frauen gelten unterschiedliche Dosen.

    Die Behörden werden Sie über verschiedene Kanäle (BE-Alert, Radio und Fernsehen) informieren, ob Sie Jodtabletten einnehmen sollen oder nicht. Diese Empfehlung kann sich auf ein bestimmtes Gebiet oder eine bestimmte Bevölkerungsgruppe wie Schwangere und Kleinkinder beschränken.

    Selbst bei einem schweren nuklearen Unfall müssen Sie die empfohlene Dosis höchstwahrscheinlich nur einmal einnehmen. Die schützende Wirkung der Jodtabletten hält mindestens 24 Stunden an. Natürlich müssen Sie drinnen bleiben und Fenster und Türen geschlossen halten, sodass Sie sich nicht unnötig radioaktiven Partikeln aussetzen. 

    Befolgen Sie sorgfältig die Anweisungen der Behörden.

  • Sie (Ihre Kinder) sind allergisch gegen Jod (die Einnahme von Jod ist für Sie bzw. Ihre Kinder nicht geeignet). Sie sind zum Zeitpunkt des Unfalls krank und können nichts schlucken oder im Magen behalten (Fieber, Grippe usw.). Was sollen Sie tun? Ist es

    Wenn es zu einem nuklearen Unfall kommt, sollten Sie wissen, dass:

    1. wenn Sie drinnen bleiben, Sie am besten geschützt sind; es kann gefährlich sein, nach draußen zu gehen, wenn Sie sich in einer radioaktiven Wolke befinden. Befolgen Sie sorgfältig die Anweisungen der Behörden, die insbesondere durch die Medien gegeben werden,
    2. nur bei einer kleinen Minderheit der Personen, die mit radioaktivem Jod kontaminiert werden, gesundheitliche Komplikationen auftreten. Das individuelle Risiko ist gering.

    Nehmen Sie kein anderes Medikament, um dieses Jod zu ersetzen, es sei denn, Ihr Arzt rät Ihnen ausdrücklich dazu.
     

  • Was sind Noteinsatzplanungszonen?

    Für jede kerntechnische Anlage ist eine Noteinsatzplanungszone festgelegt worden. Innerhalb dieser Zone treffen die Hilfsdienste, die Gemeinden, die Gouverneure und das Nationale Krisenzentrum Vorbereitungen zum Schutz der Einwohner. Für die Standorte in Doel, Tihange, Mol-Dessel, Borssele und Chooz ist die Zone im Umkreis von 20 Kilometern um die kerntechnische Anlage festgelegt. Für die Anlage in Fleurus erstreckt sich die Zone auf einen Umkreis von 10 Kilometern.

  • Warum kann der Radius einer Noteinsatzplanungszone je nach Kernkraftanlage unterschiedlich sein?

    Der Radius der Noteinsatzplanungszonen ist auf der Grundlage einer Einschätzung des Risikos einer direkten Exposition der Einwohner bei einem nuklearen oder radiologischen Unfall festgelegt worden. Diese Einschätzung berücksichtigt die Wahrscheinlichkeiten und die Folgen verschiedener Arten Unfälle, die unsere kerntechnischen Anlagen treffen können, unter Berücksichtigung ihrer Merkmale.
    Die Risiken im Zusammenhang mit den Tätigkeiten des Instituts für Radioelemente in Fleurus (Noteinsatzplanungszone von 10 km) unterscheiden sich von denen der Kernkraftwerke von Doel und Tihange und der Kernkraftanlagen in Mol-Dessel (Noteinsatzplanungszone von 20 km).

    Die Noteinsatzplanungszonen wurden eingerichtet, damit die föderalen, provinzialen und kommunalen Behörden in einer bestimmten Zone schnell handeln und Sofortmaßnahmen (z.B. Aufforderung zum Aufenthalt in geschlossenen Räumen, zur Einnahme von Jodtabletten oder Evakuierung der Zone) ausführen können.

    In einer Notstandssituation wird die Einsatzzone durch die Bewertung der aktuellen Lage bestimmt. Die Einsatzzone kann von der Noteinsatzplanungszone abweichen. Sie ist die Zone, in der Schutzmaßnahmen für Anwohner und Umwelt tatsächlich in Kraft treten. 
     

  • Wer legt die nuklearen Noteinsatzplanungszonen fest?

    Die Noteinsatzplanungszonen (im Umkreis von 10 km um Fleurus und 20 km um die anderen kerntechnischen Anlagen) sind im Rahmen des nationalen Noteinsatzplans für nukleare und radiologische Risiken von Sachverständigen festgelegt worden. Dabei wurde das nationale und internationale Know-how berücksichtigt.

    Die geografischen Berechnungen sind mit einem computergestützten Kartierungssystem durchgeführt worden.
     

  • Von welcher Behörde hängen Personen ab, die im belgisch-niederländischen oder französisch-belgischen Grenzgebiet leben? Wie verläuft die internationale Zusammenarbeit mit den Nachbarländern?

    Nur belgische Behörden sind befugt, auf belgischem Staatsgebiet zu handeln. Sie können bei Bedarf die französischen und/oder niederländischen Behörden, mit denen Übereinkommen über gegenseitige Hilfeleistung abgeschlossen worden sind, um Hilfe bitten. 

    Die von den belgischen Behörden getroffenen Maßnahmen gelten für jeden (ob belgischer Staatsbürger oder nicht), der sich in der betreffenden Zone aufhält.

    Durch bilaterale Übereinkommen werden die Zusammenarbeitsabkommen zwischen belgischen und französischen bzw. niederländischen Behörden, sowohl auf Ebene der Gemeinden, Provinzen und Präfekturen als auch auf nationaler Ebene, formalisiert.
     

  • Wie werden die Behörden bei einem nuklearen Störfall informiert?

    Der Betreiber einer kerntechnischen Anlage ist gesetzlich verpflichtet, die Behörden über jedes anormale Ereignis in der kerntechnischen Anlage zu informieren. 

    Falls es zu einem nuklearen Störfall kommt, bei dem radioaktive Stoffe in die Umwelt freigesetzt werden, und der Betreiber die Behörden darüber nicht informiert, dann würden diese es dennoch sofort über das Telerad-Netzwerk feststellen. 

    Das Telerad-Netzwerk besteht aus 250 über das ganze Land verteilten Messstationen zur Überwachung der Radioaktivität, die jeden anormalen Anstieg bestimmter radioaktiver Stoffe in der Umwelt erkennen und automatisch einen Alarm auslösen.
     
    Neben dem Telerad-Netzwerk werden mit dem Programm zur radiologischen Überwachung regelmäßig Proben von Wasser, Luft, Boden sowie pflanzlichen und tierischen Produkten auf dem gesamten belgischen Staatsgebiet und insbesondere in der Umgebung von kerntechnischen Anlagen genommen. Diese Proben werden anschließend in einem Labor analysiert, um sicherzustellen, dass keine ungewöhnlich hohe Menge an Radioaktivität in unserer Umwelt oder unseren Lebensmitteln vorhanden ist.

  • Gibt es in Belgien einen Noteinsatzplan für nukleare oder radiologische Unfälle oder Störfälle?

    Ja, bei einem nuklearen Unfall aktiviert das Krisenzentrum der Föderalregierung den Nationalen Noteinsatzplan für nukleare und radiologische Risiken

    Dieser Noteinsatzplan gewährleistet bei einem nuklearen oder radiologischen Störfall oder Unfall die Koordinierung der Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und der Umwelt.

    Für eine nukleare Notstandssituation wird das Krisenmanagement auf nationaler Ebene vom Koordinations- und Krisenzentrum der Regierung (CGCCR) koordiniert, das in die Zuständigkeit des Ministers des Innern fällt. Die Umsetzung der auf föderaler Ebene beschlossenen Maßnahmen und die Einsätze der Einsatzteams erfolgen wiederum unter der Leitung der Provinzgouverneure in Zusammenarbeit mit den betroffenen Gemeinden.

    Ergänzend zum nationalen Noteinsatzplan erstellen die Provinzen und Gemeinden einen besonderen Noteinsatzplan für nukleare Risiken in Verbindung mit Anlagen, die sich auf oder in der Nähe ihres Gebiets befinden.
     

  • Was bedeutet "Aufenthalt in geschlossenen Räumen" genau? Was müssen Sie dann tun?

    Bleiben Sie ruhig. Wenn die Behörden Ihnen empfehlen, sich in geschlossenen Räumen aufzuhalten, sollten Sie sich in das nächstgelegene geschlossene Gebäude (Ihr Haus oder ein anderes Gebäude) begeben und drinnen bleiben. 

    Konkret:

    • Schließen Sie Fenster und Türen, um das Einströmen kontaminierter Außenluft zu begrenzen.
    • Schließen Sie auch andere Öffnungen, durch die Außenluft eindringen kann (zerbrochene Fenster, offene Kamine, Dunstabzugshaube in der Küche usw.). Schalten Sie auch die Klimaanlage oder Belüftung aus und dichten Sie die Unterseite der Türen mit feuchten Tüchern ab.
    • Sorgen Sie jedoch für ein Minimum an Frischluft, damit Ihnen nicht unwohl wird.
    • Begeben Sie sich in einen zentral gelegenen Raum im Erdgeschoss des Gebäudes. Halten Sie Abstand von Fenstern, die weniger Schutz bieten als eine Mauer.
    • Verfolgen Sie die offiziellen Informationskanäle der Behörden.

    Wenn Sie sich vor dem Aufsuchen eines geschlossenen Raumes im Freien aufgehalten haben, als die radioaktive Wolke vorbeigezogen ist, sollten Sie das Gebäude durch einen ungenutzten Raum betreten. Ziehen Sie dort Ihre Kleidung aus, duschen Sie und ziehen Sie andere Kleidung an, bevor Sie zu den anderen Personen gehen, die in dem Gebäude Schutz suchen.

    Der Aufenthalt in geschlossenen Räumen ist eine einfache, schnelle und effiziente Maßnahme, um sich zu schützen.
     

  • Wie lange muss man sich in geschlossenen Räumen aufhalten?

    Der Aufenthalt in geschlossenen Räumen bleibt im Prinzip auf einen Zeitraum von höchstens 24 Stunden begrenzt. 

    Er ist nach wie vor der beste Schutz bei einem nuklearen Unfall. Jedoch wird bei einer lang andauernden Freisetzung radioaktiver Stoffe deren Konzentration im Innern des Gebäudes mit der Zeit genauso hoch wie im Freien sein, selbst bei geschlossenen Fenstern und Türen. Die radioaktiven Partikel können u.a. durch Spalte und Belüftungsöffnungen allmählich ins Innere eindringen. Daher sollte der Aufenthalt in geschlossenen Räumen grundsätzlich nicht länger als 24 Stunden dauern.

    Wenn die Sachverständigen zum Zeitpunkt des Unfalls die Lage so beurteilen, dass der Aufenthalt in geschlossenen Räumen länger dauern muss oder die Freisetzung radioaktiver Stoffe sehr hoch sein wird, kann die präventive Evakuierung einiger betroffener Zonen sinnvoller sein.

    Befolgen Sie in jedem Fall die Empfehlungen der Behörden, die unter anderem über die Medien verbreitet werden.
     

  • Kann man seine Kinder in der Schule oder in der Kinderkrippe abholen bei einem nuklearen Störfall ?

    Nein, wir raten Ihnen dringend ab, sich zur Schule oder Kinderkrippe zu begeben, um Ihre Kinder abzuholen.

    Dies kann zu zusätzlichen Verkehrsbehinderungen führen und die Hilfsdienste behindern. Außerdem riskieren Sie, sich und Ihre Kinder einer möglichen radioaktiven Wolke auszusetzen.

    In einer Notstandssituation ist es besser, die Kinder unter Aufsicht der Lehrkräfte in der Schule zu lassen. Sie vertrauen ihnen Ihre Kinder bereits im Alltag an. Lassen Sie sie auch bei einem Störfall in ihrer Obhut. 
    Schulen sind wie alle anderen gemeinschaftlichen Einrichtungen im Umkreis von Kernkraftanlagen verpflichtet, einen internen Notfallplan zu erstellen, um sich auf solche Situationen vorzubereiten, und werden gebeten, Jodtabletten zur Verfügung zu halten.

  • Was ist zu tun, wenn Sie aufgefordert werden, sich in geschlossenen Räumen aufzuhalten, und es zu einer Situation kommt, in der medizinische Hilfe benötigt wird (z.B. im Fall einer Geburt)?

    Wenn Sie sich in einer Situation befinden, in der medizinische Hilfe benötigt wird, rufen Sie wie unter normalen Umständen die Notrufnummer 112 an. 

    Wenn sich Einwohner einer bestimmten Risikozone in geschlossenen Räumen aufhalten müssen, kontrolliert die Polizei den Zugang zu dieser Zone. Unter bestimmten Bedingungen und mit geeigneten Schutzvorkehrungen können die Hilfsdienste in der betreffenden Zone Hilfe leisten.
     

  • Warum sollen Fußgänger ein Gebäude aufsuchen, während Autofahrer sich von einer kerntechnischen Anlage entfernen sollen? Bedeutet dies, dass wer zu Fuß unterwegs ist, auch in sein Auto steigen und wegfahren darf?

    Wenn Sie draußen sind, sollten Sie schnellstmöglich das nächste Gebäude aufsuchen und Fenster und Türen schließen. Der Schutz in einem Gebäude ist größer als in einem Auto.

    Wenn Sie im Auto sitzen, ist es manchmal schwierig, ein Gebäude zu erreichen, weil Sie nicht sofort sicher parken können oder weil es in der Nähe nur wenige (zugängliche) Gebäude gibt. 

    In diesem Fall fahren Sie am besten von der kerntechnischen Anlage weg. Vergessen Sie nicht, die Lüftung des Autos auszuschalten. Fahren Sie vorsichtig, ohne Eile und halten Sie sich strikt an die Straßenverkehrsordnung. Es ist besser, ein paar Minuten Zeit zu verlieren, als in einem Stau zu stecken, der durch einen Autounfall verursacht wurde.

  • Wenn ein nuklearer Unfall genügend Zeit (Stunden) lässt, um wirksame Maßnahmen zu ergreifen, warum sollen die Menschen sich dann in geschlossenen Räumen aufhalten, statt sofort aus dem Gefahrenbereich evakuiert zu werden?

    Bei einer Evakuierung vor einer radioaktiven Freisetzung ist es wichtig zu wissen, ob genügend Zeit bleibt, um diese Maßnahme abzuschließen, damit vermieden wird, dass Menschen im Stau stecken bleiben, wenn eine radioaktive Wolke vorbeizieht.

    Die Evakuierung (eines großen Teils) der Bevölkerung bei einem nuklearen Unfall wird nur in sehr extremen Situationen in Betracht gezogen. Schließlich handelt es sich um eine drastische Maßnahme, die sehr viele Mittel und Menschen erfordert und viel Zeit in Anspruch nimmt.

    Die erste empfohlene Schutzmaßnahme für die Bevölkerung ist der Aufenthalt in geschlossenen Räumen. Außerdem ist diese Maßnahme am wirksamsten, da sie schnell und einfach umzusetzen ist.
     

  • In welchem Umkreis um kerntechnische Anlagen können Personen evakuiert werden?

    Der Noteinsatzplan für nukleare und radiologische Risiken für das belgische Staatsgebiet legt als Noteinsatzplanungszone für die Evakuierung Folgendes fest: 

    • eine Zone von 10 km für die Kernkraftwerke von Doel, Tihange, Chooz (Frankreich) und Borssele (Niederlande),
    • eine Zone von 4 km für die kerntechnischen Anlagen in der Region Mol-Dessel (Studienzentrum für Kernenergie, Belgoprocess und Belgonucléaire).

    Angesichts der industriellen Tätigkeiten am Standort des IRE (Herstellung von Radioelementen) und des damit verbundenen spezifischen radiologischen Risikos ist es unwahrscheinlich, dass die Exposition erreicht wird, die eine Evakuierung der Bevölkerung außerhalb des Standortes rechtfertigt. Daher ist im nationalen Noteinsatzplan für nukleare Risiken keine Evakuierungsmaßnahme für die umliegende Bevölkerung vorgesehen.

    Innerhalb der oben genannten Zonen ist die Evakuierungsmaßnahme vorbereitet, um im Fall einer echten Unfallsituation schnell und effizient handeln zu können.

    In einer echten Notstandssituation können diese Zonen auf der Grundlage von Einschätzungen der Unfallfolgen angepasst werden.
     

  • Müssen Haustiere oder Vieh im Fall einer Evakuierung zurückgelassen werden?

    Bei einer Evakuierung haben Menschen Vorrang vor Tieren.

    Dennoch kann im Rahmen des Möglichen akzeptiert werden, dass Eigentümer bei einer Evakuierung auch ihre Haustiere mitnehmen. Personen, die ihre eigenen Verkehrsmittel bei einer Evakuierung benutzen, können, wenn sie dies möchten und im Rahmen des Möglichen, ihre Haustiere mitnehmen. Für diejenigen, die öffentliche Verkehrsmittel nutzen, ist dies leider grundsätzlich ausgeschlossen.

    Die Evakuierung von Vieh wird nur in Erwägung gezogen, sofern zu wenig Ställe in der betroffenen Zone vorhanden sind und sofern das zu evakuierende Gebiet ausreichend klein ist. Diese Maßnahme ist nur anwendbar, wenn genügend Zeit zur Verfügung steht, um die Evakuierung des Viehs ohne Kontaminationsgefahr durchzuführen.
     

  • Wer sorgt für die Evakuierung von Personen, die sich nicht selbstständig fortbewegen können (z.B. Personen mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit)?

     

    Personen, die im Fall einer Evakuierung die Risikozone nicht aus eigener Kraft verlassen können, werden von den Hilfsdiensten unterstützt.

    Im Fall einer Evakuierung wird immer geprüft, ob alle Personen ihre Wohnung oder ihren Aufenthaltsort tatsächlich verlassen haben, um sich an einen sicheren Ort zu begeben.

    Die Evakuierung bleibt eine extreme Maßnahme. Die erste Empfehlung im Fall eines nuklearen Unfalls ist der Aufenthalt in geschlossenen Räumen.
     

     

  • Was müssen Sie bei einer Evakuierung tun?

    Evakuieren Sie niemals aus eigener Initiative, sondern nur auf Empfehlung der Behörden. Verlassen Sie die Zone mit ihren eigenen oder mit zur Verfügung gestellten Transportmitteln. 

    Bleiben Sie ruhig. Verlassen Sie Ihre Wohnung, wenn möglich, nachdem Sie:

    • Wasser, Gas und Strom abgeschaltet haben,
    • die Außentüren abgeschlossen haben,
    • nur ein Minimum an persönlichen Gegenständen mitgenommen haben: Ausweispapiere, Medikamente für den täglichen Gebrauch, etwas zu essen und zu trinken (Wasserflaschen, Kekse usw.), Handy & Ladegerät und bei Bedarf Baby- oder Kindersachen.

    Hängen Sie ein rotes Tuch an die Haustür, das von der Straße aus gut sichtbar ist, um den Hilfsdiensten deutlich zu machen, dass niemand mehr drinnen ist.

    Wenn Ihre Kinder in der Schule sind, sind sie dort bei den Lehrkräfte in sicheren Händen. Sofern nicht anders gemeldet, werden sich die lokalen Behörden um die eventuelle Evakuierung der Kinder zu einer Sammelstelle kümmern.

    Verlassen Sie die Risikozone und begeben Sie sich zu einer von den Behörden mitgeteilten Sammelstelle. Benutzen Sie dafür die empfohlenen Strecken und befolgen Sie die Anweisungen der Ordnungskräfte.

    Wenn eine Evakuierung organisiert wird, nachdem eine radioaktive Wolke vorbeigezogen ist - und insbesondere, wenn Ihr Auto dann draußen geparkt war:

    • vermeiden Sie, dass Ihre Kleidung und Haut mit der Außenseite Ihres Autos in Berührung kommen (benutzen Sie ein Tuch oder Taschentuch, um die Türen zu öffnen),
    • halten Sie die Fenster geschlossen,
    • schalten Sie die Lüftung aus,
    • schalten Sie Radio und Fernseher ein.

    Die Evakuierung bleibt eine extreme Maßnahme. Die erste Empfehlung im Fall eines nuklearen Unfalls ist der Aufenthalt in geschlossenen Räumen.

    Es findet keine Evakuierung statt, während eine radioaktive Wolke vorbeizieht oder wenn die Zeit nicht ausreicht, um das Gebiet vollständig zu evakuieren, bevor die Wolke vorbeizieht. In diesem Fall wird empfohlen, sich in geschlossenen Räumen aufzuhalten. Danach kann bei Bedarf eine Evakuierung organisiert werden.

  • Wie wird die Bevölkerung bei einem nuklearen Unfall benachrichtigt und informiert?

    Bei einer nuklearen Notstandssituation werden die Behörden die Bevölkerung schnell benachrichtigen und über geeignete Schutzmaßnahmen informieren. Dies erfolgt über verschiedene Kanäle:

    • BE-Alert
    • Lautsprecherwagen
    • Medien (Fernsehen und Radio)
    • Soziale Medien
    • Website
    • Hotline

    Vermeiden Sie es, zu telefonieren (außer beispielsweise in einem medizinischen Notfall). Auf diese Weise wird eine Überlastung des Telefonnetzes vermieden und die Koordinierung der Hilfsaktionen nicht beeinträchtigt.

  • Sie haben weder Telefon noch Handy. Wie erhalten Sie Informationen?

    Die betroffenen Behörden, d.h. Gemeinden, Provinzen und das Krisenzentrum, werden verschiedene Informationskanäle einsetzen, die sich ergänzen: 

    • Lautsprecherwagen
    • Medien (Fernsehen und Radio)
    • Soziale Medien
    • Website

    Sie werden also auch ohne Telefon oder Handy die notwendigen Informationen erhalten. 
     

  • Wie schützen die Behörden die Nahrungsmittelkette?

    Die Kontamination der Nahrungskette ist vor allem eine Folge der Radioaktivität, die sich im Boden ablagert, wenn eine radioaktive Wolke vorbeizieht. Radioaktive Stoffe können über Nahrung oder Trinkwasser zu einer internen Kontamination führen. 

    Um eine solche Kontamination zu vermeiden, werden die erforderlichen Maßnahmen zum Schutz der Lebensmittelversorgung (Trinkwasser, Gemüse aus dem Garten, Landwirtschaft und Viehzucht) ergriffen. Zum Beispiel:

    • Einschränkung oder Verbot, Frischgemüse zu verzehren
    • Verbot, Trinkwasser oder Oberflächenwasser zu verzehren. Vom Gebrauch von Regenwasser zum Gießen des Gemüses wird abgeraten
    • Verbot, Milch, die nicht aus dem Handel kommt, zu verzehren
    • Weideverbot: (Milch)vieh in den Stall bringen, um eine Kontamination beim Verzehr zu vermeiden usw.
  • Welcher Gefahr setzt man sich aus, wenn man kontaminierte Lebensmittel isst?

    Wenn man kontaminierte Lebensmittel isst, nimmt der Körper einen mehr oder weniger großen Teil der Radioaktivität aus diesen Lebensmitteln auf und sammelt sich die Radioaktivität in Organen und Geweben an. Je nachdem, wo sich die radioaktiven Stoffe angesammelt haben, je nach ihrer Art und den Ernährungsgewohnheiten und je nachdem, ob weiterhin kontaminierte Lebensmittel verzehrt werden oder nicht, werden diese Stoffe nach und nach vom Körper ausgeschieden.

    Im Körper zerfallen die radioaktiven Elemente und erzeugen hierbei ionisierende Strahlung, die das Gewebe bestrahlt und in den Zellen Schäden verursachen kann. Schlecht regenerierte Schäden können langfristig zu Krebs oder zu genetischen Anomalien führen. Die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Krebs oder genetischer Anomalien ist proportional zur Dosis und damit zur Konzentration der im Organismus vorhandenen radioaktiven Elemente, multipliziert mit der Dauer des Verbleibs radioaktiver Elemente im Organismus.

    Es sei daran erinnert, dass der menschliche Körper eine natürliche Dosis Radioaktivität enthält.

  • Wie lange sind die Jodtabletten haltbar?

    Jodtabletten, die in der Originalpackung aufbewahrt werden, sind ziemlich lange haltbar. Genau wie bei Küchensalz verschlechtert sich das Jod der Tabletten fast gar nicht. Die Wirkstoffmenge ist mehr als ausreichend, um die gewünschte Wirkung über viele Jahre zu erzielen.

    Auf der Packung der Jodtabletten ist nur das Herstellungsdatum (und nicht das Ablaufdatum) vermerkt. Sie sind mindestens 10 Jahre haltbar.

    Wenn Sie also bereits Tabletten mit dem Herstellungsdatum Okt 2010 - Juni 2011 (Chargennummern: 0L084A - 0L085A - 0L086A - 0L087A - 0L148A - 0L149A - 0L150A - 0L151A) im Haus haben, brauchen Sie keine neuen Tabletten zu besorgen. Sie sind mindestens bis Ende 2020 haltbar. 

    Das Wissenschaftliche Institut für Volksgesundheit (WIV) führt regelmäßig Analysen durch, um die Wirksamkeit der Jodtabletten zu überprüfen. Das WIV garantiert auf diese Weise die Wirksamkeit der Jodtabletten, die die Bevölkerung zu Hause hat.

    Ein guter Rat: Bewahren Sie die Tabletten in der Originalpackung und an einem geeigneten Ort (bei Zimmertemperatur und vor Feuchtigkeit und Licht geschützt) auf, wo sie schnell gefunden werden können, zum Beispiel in Ihrem Medikamentenschrank.

  • Muss man für Jodtabletten bezahlen?

    Nein, Jodtabletten sind kostenlos.

  • Wie viele Packungen Jodtabletten müssen gemeinschaftliche Einrichtungen zur Verfügung halten? Wie viele Personen sind auf dem Online-Formular anzugeben? Sind die externen Besucher zu berücksichtigen?

    Ja, Sie müssen eine Anzahl Personen berücksichtigen, die in der gemeinschaftlichen Einrichtung anwesend sein können.

    Befindet sich Ihre gemeinschaftliche Einrichtung in einer der nuklearen Noteinsatzplanungszonen (10 km im Umkreis des IRE, 20 km im Umkreis aller anderen Kernkraftanlagen) oder sind in Ihrer gemeinschaftlichen Einrichtung Kinder bis 18 Jahre anwesend, dann haben Sie Anspruch auf kostenlose Packungen Jodtabletten für das gesamte Personal und einen Vorrat für potenzielle externe Besucher. Sie müssen selbst eine realistische Schätzung der Besucherzahl vornehmen.

  • Darf eine gemeinschaftliche Einrichtung, die sich außerhalb einer Noteinsatzplanungszone befindet, Jodtabletten erhalten?

    Außerhalb einer nuklearen Noteinsatzplanungszone müssen nur gemeinschaftliche Einrichtungen, in denen Kinder bis 18 Jahre anwesend sind, Jodtabletten beantragen.

    Im ganzen Land sind Jodtabletten vorrätig. Bei Bedarf können die Hilfsdienste diese Vorräte zum Zeitpunkt eines nuklearen Unfalls an gefährdete Personen verteilen, die über keine Tabletten verfügen.
     

  • Für wen sind Jodtabletten bestimmt?

    Es ist wichtig, dass Sie sich vor radioaktivem Jod schützen:

    • wenn Sie in der Nähe einer kerntechnischen Anlage leben.
      Einwohner von Gemeinden, die in einem Umkreis von 20 Kilometern um eine kerntechnische Anlage (10 Kilometer um das IRE Fleurus) liegen, sollten stets Jodtabletten im Haus haben.
    • wenn Sie unter 18 Jahren sind.
      Je jünger Sie sind, desto anfälliger sind Sie für die Folgen von radioaktivem Jod. In ganz Belgien wird für Kinder unter 18 Jahren, schwangere und stillende Frauen empfohlen, eine Packung Jodtabletten zu besorgen.

    Ab dem Alter von 40 Jahren wird die Einnahme von stabilem Jod nicht systematisch empfohlen. Fragen Sie Ihren Arzt nach den möglichen Nebenwirkungen von Jod.

    Jodtabletten bieten nur Schutz vor radioaktivem Jod, nicht vor anderen radioaktiven Stoffen. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass Sie sich schnellstmöglich in einen geschlossenen Raum begeben. Befolgen Sie die Empfehlungen der Behörden. Auch wenn Sie keine Jodtabletten im Haus haben, bleiben sie am besten drinnen. 

  • Wie müssen Jodtabletten aufbewahrt werden?

    Die Tabletten können problemlos aufbewahrt werden, solange man sie in ihrer Originalpackung (Durchdrückpackung) lässt. Diese Packung schützt vor Licht und Feuchtigkeit.

    Bewahren Sie die Tabletten wie andere Medikamente an einem trockenen und dunklen Ort auf. Sie müssen vor allem vor Hitze geschützt werden. Bei Zimmertemperatur aufbewahrt sind die verpackten Tabletten mindestens 10 Jahre haltbar.

    Wenn sie jedoch aus der Packung genommen werden, werden sie schnell schlecht. Die Packung darf nur unmittelbar vor Gebrauch geöffnet werden.

  • Sie haben noch Jodtabletten im Haus. Müssen Sie neue besorgen?

    Jodtabletten, die in der Originalpackung aufbewahrt werden, sind ziemlich lange haltbar. Genau wie bei Küchensalz verschlechtert sich das Jod der Tabletten fast gar nicht. Die Wirkstoffmenge ist mehr als ausreichend, um die gewünschte Wirkung über viele Jahre zu erzielen.
     
    Auf der Packung der Jodtabletten ist nur das Herstellungsdatum (und nicht das Ablaufdatum) vermerkt. Sie sind mindestens 10 Jahre haltbar.

    Wenn Sie also bereits Tabletten mit dem Herstellungsdatum Okt 2010 - Juni 2011 (Chargennummern: 0L078A - 0L079A - 0L080A - 0L081A - 0L082A - 0L083A - 0L084A - 0L085A - 0L086A - 0L087A - 0L148A - 0L149A - 0L150A - 0L151A) im Haus haben, sind diese Tabletten noch wirksam.

    Die Haltbarkeit der 2010 und 2011 hergestellten Jodtabletten wird seit mehreren Jahren von Sciensano getestet. Im Frühjahr 2023 hat Sciensano diese Tabletten gründlich analysiert. Diese Tests haben gezeigt, dass die Tabletten noch bis mindestens zum 18. April 2024 haltbar sind. Ihre Haltbarkeit wird einmal jährlich getestet.

    Allerdings empfehlen wir Ihnen als Vorsichtsmaßnahme zur Vermeidung einer möglichen Verringerung der Wirksamkeit, Packungen aus dem Jahr 2010 in Ihrer Apotheke kostenlos gegen eine 2017 hergestellte Packung einzutauschen. Zögern Sie nicht, Ihren Apotheker um Rat zu fragen.

    Tipp: Bewahren Sie die Tabletten in der Originalpackung und an einem geeigneten Ort (bei Zimmertemperatur und vor Feuchtigkeit und Licht geschützt) auf, wo sie schnell gefunden werden können, zum Beispiel in Ihrem Medikamentenschrank.
     

  • Sie sind über 40. Müssen Sie Jodtabletten im Haus haben?

    Es stimmt, dass das Risiko einer Schilddrüsenerkrankung, die durch die Exposition gegenüber radioaktivem Jod verursacht wird, mit zunehmendem Alter abnimmt. Umgekehrt steigt mit zunehmendem Alter das Risiko von Komplikationen (Nebenwirkungen) bei der Einnahme von Jodtabletten. 

    Es wird daher empfohlen, dass sich Personen über 40 Jahre vorab bei ihrem Hausarzt über Nebenwirkungen informieren.
     

     

     

  • Welche ausländischen Kernkraftwerke befinden sich in der Nähe unserer Landesgrenzen?

    • Das Kernkraftwerk von Chooz (Frankreich) befindet sich in einer Entfernung von weniger als 5 km zum Gebiet der Provinz Namur.
    • Das Kernkraftwerk von Borssele (Niederlande) befindet sich in einer Entfernung von weniger als 15 km zum Gebiet der Provinz Ostflandern.

    Auch diese Kernkraftwerke sind im Noteinsatzplan für nukleare Risiken berücksichtigt. 

    Zwei weitere französische Kernkraftwerke sind etwas weiter von der belgischen Landesgrenze entfernt:

    • Das Kernkraftwerk von Gravelines (Frankreich) befindet sich in einer Entfernung von 30 km zum Gebiet der Provinz Westflandern.
    • Das Kernkraftwerk von Cattenom (Frankreich) befindet sich in einer Entfernung von 35 km zum Gebiet der Provinz Luxemburg.

    Dadurch liegt Belgien außerhalb der jeweiligen Noteinsatzplanungszonen.
     

  • Wo befinden sich die kerntechnischen Anlagen in Belgien?

    In Belgien gibt es zwei Kernkraftwerke: 

    • eins in Doel (Provinz Ostflandern), 
    • eins in Tihange (Provinz Lüttich).

    Neben den Kernkraftwerken gibt es in Belgien eine Reihe wichtiger kerntechnischer Anlagen, für die es bei einem Unfall erforderlich sein kann, dass die Behörden eingreifen:

    • Studienzentrum für Kernenergie in Mol (Provinz Antwerpen),
    • Belgoprocess in Dessel (Provinz Antwerpen),
    • Institut für Radioelemente in Fleurus (Provinz Hennegau).
  • Warum wird jetzt eine Informationskampagne über nukleare Risiken organisiert? Besteht eine Gefahr?

    Mit der Informationskampagne soll die Bevölkerung besser über das nukleare Risiko in Belgien und verantwortungsbewusstes Handeln in einer Notstandssituation informiert werden. Anlass der Kampagne sind der neue Noteinsatzplan für nukleare Risiken und die Verteilung von Jodtabletten im Land. Es besteht also kein erhöhtes Risiko.

    Mit dieser Kampagne kommt das Krisenzentrum der europäischen Richtlinie nach, wonach die Mitgliedstaaten dafür sorgen müssen, dass die Bevölkerung, die von einer radiologischen Notstandssituation betroffen sein könnte, korrekte Informationen darüber erhält, wie man sich vor, während und nach einem nuklearen Unfall schützen kann. 

  • Wie erfährt man, in welcher Entfernung man sich von einer kerntechnischen Anlage befindet?

    Auf dieser interaktiven Karte können Sie überprüfen, ob sich Ihre Gemeinde in einer Noteinsatzplanungszone befindet oder nicht.

    Die Einwohner einer Noteinsatzplanungszone werden gebeten,

  • Welche Gesundheitsrisiken bestehen bei einem nuklearen Unfall?

    Die Risiken bei einem nuklearen Unfall sind hauptsächlich langfristiger Natur (z.B. erhöhtes Risiko einer Krebserkrankung).

  • Was passiert bei einem nuklearen Unfall? Wie wahrscheinlich ist dies in Belgien?

    Alle kerntechnischen Anlagen in Belgien verfügen über umfangreiche Sicherheitssysteme, genügen strengen nationalen und internationalen Vorschriften und werden strengen Kontrollen unterzogen. Dennoch kann ein nuklearer Unfall nie ganz ausgeschlossen werden.

    Die Wahrscheinlichkeit eines schweren Unfalls in einer kerntechnischen Anlage ist zwar klein, aber trotzdem real.

    Wenn trotz aller Sicherheits- und Schutzvorkehrungen Probleme in einer kerntechnischen Anlage auftauchen, treten verschiedene Verfahren und Noteinsatzpläne in Kraft. Diese müssen dafür sorgen, dass die Folgen des Zwischenfalls begrenzt bleiben. 

    In Ausnahmefällen kann Radioaktivität in die Luft, in Wasser oder in den Boden freigesetzt werden. Je nach Ernst der Notstandssituation können die Behörden Ihnen empfehlen, sich in geschlossenen Räumen aufzuhalten, Jodtabletten einzunehmen oder die Zone zu verlassen. Befolgen Sie hierzu immer die offiziellen Empfehlungen.

  • Wie wird Radioaktivität gemessen? Wie funktioniert das TELERAD-Netzwerk? Findet man im Internet Informationen über die Messergebnisse?

    Das Telerad-Netzwerk besteht aus etwa 250 Messstationen, die die Radioaktivität in der Luft und im Wasser der Flüsse überwachen. Die Messstationen sind über das ganze belgische Staatsgebiet verteilt, mit einer höheren Dichte rund um kerntechnische Anlagen. Wenn diese Messstationen etwas Ungewöhnliches bemerken, senden sie sofort einen Alarm an die Sachverständigen der FANK.

    Die Messdaten können unter http://telerad.fgov.be eingesehen werden.

     

  • Wie erkennt man eine radioaktive Wolke? Kann man sie riechen oder fühlen?

    Radioaktivität kann man weder sehen noch riechen, schmecken oder fühlen. Man kann sie nur mit speziell hierzu entwickelten Geräten, wie dem Telerad-Netzwerk, erkennen oder messen.

    Das Ablesen und Auswerten der von diesen Geräten registrierten Werte kann jedoch nur von Spezialisten durchgeführt werden.

    Wenn eine zu hohe Dosis Radioaktivität in der Luft gemessen wird, werden die Behörden Ihnen empfehlen, in einem Gebäude Schutz zu suchen oder drinnen zu bleiben. Der Aufenthalt in geschlossenen Räumen ist nämlich der beste Schutz vor geruch-, farb- und geschmacklosen radioaktiven Stoffen
     

     

     

  • Wie gefährlich ist Radioaktivität? Welchen Risiken ist man bei einer Exposition gegenüber Radioaktivität ausgesetzt?

    Radioaktivität ist eigentlich ein natürliches Phänomen. Täglich ist unser Körper Strahlung ausgesetzt, aus dem Erdboden und aus dem Weltall. Die Dosis ist so gering, dass keine Gefahr für Ihre Gesundheit besteht.

    Eine Exposition gegenüber einer erhöhten Dosis kann jedoch zu verschiedenen Erkrankungen, darunter verschiedene Krebsarten, führen. Die Strahlung beschädigt nämlich die Zellen des Körpers. 

    Die Risiken für die Bevölkerung bei einem nuklearen Unfall sind hauptsächlich langfristiger Natur (Krebs und genetische Missbildungen). Das Risiko von Komplikationen - nicht jedoch die Schwere - steigt mit der Expositionsdosis.

    Bei der Freisetzung radioaktiver Stoffe in die Luft, in Wasser oder in den Boden besteht das Risiko einer Kontamination oder einer Bestrahlung:

    • Bei einer Kontamination befinden sich radioaktive Teilchen auf der Haut oder Kleidung (extern) oder werden sie eingeatmet oder geschluckt (intern).
    • Bei einer Bestrahlung gibt es keinen direkten Kontakt mit radioaktiven Teilchen, sie strahlen jedoch auf Abstand auf den Körper. Dies ist vergleichbar mit einer Röntgenaufnahme, bei der man einer begrenzten Strahlendosis ausgesetzt wird.

    Sie können sich am besten durch den Aufenthalt in geschlossenen Räumen gegen eine Kontamination oder Bestrahlung schützen.